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Wer sucht, der findet......

 
......Mitarbeiter der Kairoer Altertümerbehörde wurden wegen Verdacht auf Antikenschmuggel (btw. blödes Wort) festgenommen. Schade, dass immer wieder Menschen glauben, dass nur sie das Recht hätten, Dinge zu besitzen, die eigentlich der Allgemeinheit gehören. Ich weiß, klingt idealistisch, aber es sollte zumindest die Möglichkeit geben, dass jeder, der daran interssiert ist, sich Stücke aus der Vergangenheit anzusehen........
Sassa meinte am 19. Apr, 21:52:
besitzen, ansehen, benutzen
"(...) jeder, der daran interessiert ist, sich Stücke aus der Vergangenheit anzusehen...."
Grundsätzlich stimme ich dir zu. Ich sehe es aber eher so, dass Relikte eher keinem denn der Allgemeinheit gehören.

Leider habe ich aber manchmal den Eindruck, dass selbst die modernen Wissenschaften, vornehmlich die Archäologie (logisch in dem Zusammenhang) mitunter an Respekt vor Funden missen lässt. Besonders im Zusammenhang mit kultischen, religiösen Objekten sehr eigenartig.. die landen nach langer Reise schließlich in Sammlungen, Ausstellungen, Museen und werden als "Überreste" vergangener Zeiten begafft, kaum noch als die heiligen Gegenstände, Bildnisse, die sie waren und immer noch sein sollten. Was bitte sollen Uscheptis in einem Museum, wenn sie doch im Grab ihres Herrn liegen sollten, um für diesen im Jenseits zu wirken? 
andrea antwortete am 19. Apr, 22:13:
Nun gut, keinem kann man auch mit Allgemeinheit (so glaube ich) gleichsetzten. Der Zugang sollte eben für alle Interessierten möglich sein.

Zum nächsten Punkt: Ich denke nicht, dass die Wissenschaft respektlos mit Funden umgeht - schon gar nicht die moderene, v.a. wenn man sie mit den "Arbeitsmethoden" der 20er des letzten Jahrhunderts vergleicht (schwarze Schafe mal ausgenommen, aber die findet man ja leider überall). Auch wenn Funde in Museum "begafft" werden, liegt es noch immer im Auge des Betrachters was er darin sehen will und ich traue interessierten Ausstellungsbesuchern durchaus die Intelligenz zu, dass sie die ausgegrabenen Stücke nicht bloß aus Sensationsgeilheit, sondern auch mit einem gewissen Respekt und geschichtlichem Interesse betrachten. Außerdem verändert ja die Umgebung nicht den eigentlichen Zweck eines Gegenstandes.

Außerdem wird ja nicht unbedingt aus purem Spaß an der Freud gegraben, sondern weil oft während Um- und Ausbauarbeiten im Zuge der Stadtentwicklung/Infrastuktur Funde auftauchen und diese sonst wohl dem Erdboden gleich gemacht werden müssten, wenn sie niemand darum kümmern würde. Meiner Meinung nach wäre es Schade, wenn dadurch Teile der Geschichte auf nimmerwiedersehen verschwinden würden. 
Sassa antwortete am 19. Apr, 22:29:
Bauprojekte, Verlegungen etc.
Klar du hast Recht und es ist wirklich ein Glück, dass heutzutage die Archäologie "ran darf" ohne dass blindlings verwüstet oder gar nur das wertvoll erscheinende verzockt wird. Ich will auch gar nicht die Geschichtsforschung bzw. die Archäoligie und schon gar nicht die modernen Wissenschaften als gesamtes verteufeln oder dergleichen. Meine Aussage meinte tatsächlich Kultusgegenstände, religiöse Objekte im gegensatz zu "Überbleibseln profanen Lebens". Da halte ich einfach "geschichtliches Interesse" nicht für ausreichend.
Aber nichts destotrotz ist eines klar, lieber kümmern sich geschichtliche Wissenschaften um solche Objekte, als, dass sie nicht gerettet würden und einfach nur auf immer in Vergessenheit geraten, da bin ich völlig deiner Meinung. Schön finde ich übrigens Entwicklungen die von bloßem Ausbuddeln, Freipinseln und Typisieren weg gehen, hin zum experimentellen Erleben/Nachleben vergangener Zeiten. 
andrea antwortete am 19. Apr, 23:24:
Religiöse Objekte...
.....gehören ja eigentlich auch zum Alltag. Früher noch stärker als heute. Man nehme jetzt einfach mal ganz profan das Holzkreuz der Christen, das man doch an vielen Ecken sieht. Ich finde es wichtig auch religiöse Objekte wissenschaftlich zu bearbeiten, da ja die Menschheit auch in ihrem Glauben eine Entwicklung durchgemacht hat und gewisse Elemente alter Glaubensausrichtungen sind ja auch noch heute in den jeweiligen Kulturen verankert. Kultur und Glaube hängen für mich einfach zusammen, daher sehe ich es nicht so dramatisch, wenn auch religiöse Objekte (mit entsprechnenden Anstand versteht sich) von der Wissenschaft einverleibt werden.

Du sagt auch, dass du das Nachleben/Erleben vergangener Zeiten positiv findest - um die Vergangenheit in ihrer Gesamtheit zu verstehen (zu versuchen) benötigtet man eben alle Aspekte, also auch religöse Gegenstände (Gegenstände deshalb, weil einfach oft schriftliche Quellen fehlen). Außerdem hingen früher Glaube und Alltag viel stärker zusammen, als wir uns das heute vielleicht vorstellen können. 
Limbus meinte am 20. Apr, 06:31:
Seid Napoleon...
...wird das Land ausgeraubt und geplündert, glücklicherweise gibt es heutzutage bessere Methoden um diesen Gaunereien auf die schliche zu kommen. Mir sagte mal jemand um AEgytpische Kunstschätze zu sehen brauchst du nicht nach Kairo, es langt wenn du nach London ins British Museum gehst.... Die türkische Regierung z.B. ist da ja strikter, da werden Touristen gleich verhaftet wenn es den Anschein hat das historisch wertvolle Artefakte im Gepäck gefunden werden. 
andrea antwortete am 20. Apr, 11:34:
British Museum
Das mit dem British Museum kann ich bestättigen - dort lagert wirklich viel, was wohl eigentlich ägyptisches Eigentum ist.....Aber ich glaube im Bereich Rückgabe von antiken Funden wird so wie so genug gestritten und da will ich mir nicht unbedingt ein Urteil anmaßen. Die Ideallösung wären wahrscheinlich Wanderausstellungen, aber da würden wohl kaum Versicherungen mitspielen bzw wie soll so etwas finanziert werden, ganz zu schweigen davon, welche Funde überhaupt transportiert werden können.

Die türkische Methode ist wohl auch nicht die Beste, gleich jeden Touristen in Gefängnis zu stecken, aber irgendetwas muß getan werden, damit nicht jeder Artefakte aus dem jeweiligen Urlaubsland mitnimmt. Allerdings kann ich die Touristen, die wissen, dass in einem Land solch strenge Bestimmungen bestehen, auch nicht verstehen, wenn sie dann trotzdem versuchen etwas mitzunehmen bzw wenn Unsicherheit bzgl. der Herkunft des Gegenstandes herrscht, dass er trotzdem eingepackt wird. Ich würde im Zweifelsfall lieber die Finger davon lassen. 
Limbus antwortete am 20. Apr, 18:28:
Da hast...
...Du recht, das Thema ist eine echte Gradwanderung, wem gehören welche Kulturgüter/Schätze wie soll damit verfahren werden. Wanderausstellungen haben was für sich, da hat die Allgemeinheit was davon und die Exponate brauchen nicht den Besitzer wechseln. Apropos Wanderausstellung, ich werde schauen das ich mal ein paar Tage nach Basel fahre um mir "Tutanchamun - Das goldene Jenseits" anzuschauen, das möchte ich unbedingt sehen bevor die Sachen wieder aus Europa verschwinden. 
andrea antwortete am 20. Apr, 20:33:
Siehst du den Neid in meinem Gesicht? ;o) 
 

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